HERZERKRANKUNG BEIM GOLDEN RETRIEVER

Leider gehört der Golden (auch andere Retrieverrassen) zu einer Hunderasse, die von rassetypischen Herzerkankungen betroffen ist. Diese sind angeboren und/oder werden vererbt. Besonders zu nennen ist die Aortenstenose (Einengung des Ausflusstraktes zur linken Herzkammer). Diese wird eingeteilt in geringradig, mittelgradig und hochgradig.

Das Fatale ist, dass die Hunde oft erst im Alter von 4-5 Jahren Symptome zeigen wie Konditionsschwäche, Herzhusten (trockener Husten und Würgen), Kurzatmigkeit, Kreislaufprobleme, um nur einige Beispiele zu nennen, obwohl das Herz bereits beim Welpen geschädigt ist. Das Herz muss im Laufe der Zeit Mehrarbeit leisten und Symptome dann auftreten, wenn das Herz bereits stark geschädigt ist. Es gibt aber auch die besonders tragischen Fälle, wo die Hunde bereits in jungen Jahren den sogenannten plötzlichen Herztod erleiden. Dies kommt oft vor, wenn eine hochgradige Aortenstenose vorlag.

Es ist aber möglich seinen Hund per Herzultraschalluntersuchung untersuchen zu lassen. Diese Untersuchung sollte aber auf jeden Fall ein Facharzt durchführen, eine kardiologische Praxis, die über die notwendigen Geräte und das Wissen verfügen. Beim Abhören alleine wird man in der Regel keinen Befund haben, es sei denn es liegt bereits eine grosse Schädigung vor! Fachärzte findet man auf der Internetseite

www.collegium-cardiologicum.de (Gesellschaft zur Qualitätssicherung kardiologischer Zuchttauglichkeitsuntersuchungen in der Tiermedizin)

 

Leider ist es keine Pflicht seine Hunde vor der Zucht untersuchen zu lassen, es ist eine freiwillige Angelegenheit, die viel zu wenig in Anspruch genommen wird. Einige Verbände anderer Hunderassen haben umgedacht und die Vorschriften geändert, was ich nur begrüssen kann! Dort ist es nicht möglich einen herzkranken Hund zur Zucht zuzulassen. Es sollte doch auch in erster Linie um das Lebewesen gehen, ohne den "Motor" Herz geht gar nichts!

 

Abgesehen von den Kosten, die auf die Besitzer zukommen(lebenslange Medikamentengabe, regelmässige Kontrolluntersuchungen etc.) wird man ständig mit der Angst konfrontiert, dass seinem liebsten Freund etwas passieren kann und jeder Tag der letzte sein könnte...

 

TIPPS FÜR HERZPATIENTEN:

- Streß jeglicher Form vermeiden

- natriumarme Kost füttern (salzarm/salzlos kochen), auf keinen Fall     

  Dosenfutter füttern!

- im Sommer nicht zu sehr belasten, die Hitze macht den Hunden sehr zu

  schaffen! Ich habe meinen Hunden feuchte Badetücher umgelegt und sie

  haben es sehr genossen

- Vorsicht bei Klimawechsel, unsere Hunde mögen die Bergluft überhaupt

  nicht, an der Nordsee hingegen fühlen sie sich super wohl!

- regelmässige Kontrolle beim Tierarzt!

- OMEGA 3 und 6 Fettsäuren sollen positiv auf das Herz wirken

  unsere beiden bekommen Lachsöl ins Futter (Leinöl ist auch gut) und sie

  bekommen ein Futter auf Fischbasis

 

Man darf bitte nicht vergessen, dass Herzhunde immer Patienten bleiben, auch wenn sie auf Medikamente gut ansprechen! Ist das Herz einmal geschädigt kann es nicht mehr repariert werden...